Gerollte Focaccia gefüllt mit Minze und Knoblauch

Diese Focaccia ist schon bei der Herstellung und beim Backen ein Genuss. Die wunderbaren Aromen machen Appetit.

Zutaten:

  • 500 g Dinkelmehl
  • 300 ml Hefewasser
  • 10 g Salz
  • 1 TL Zucker

Füllung:

  • 4 Knoblauchzehen
  • 5 TL Thymian, frisch
  • 3 TL Minze, frisch – am besten Nepeta, die Bergminze (Calamintha Nepeta)
  • Salz
  • Pfeffer
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Butter

Das Mehl mit dem Salz und dem Zucker vermischen. Eine Mulde im Mehl formen und das Hefewasser hinzugeben. Zu einem glatten Teig verarbeiten und an einem warmen Ort für etwa eine Stunde gehen lassen. Dann von allen Seiten falten und erneut gehen lassen.

Man kann den Teig auch über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

Für die Füllung den Thymian und die Minze sehr fein hacken. Die geschälten Knoblauchzehen sehr fein hacken. In einer kleinen Schüssel Öl, Butter, Knoblauch, Thymian und Minze zu einer festen Paste verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Teig rechteckig ausrollen und anschließend mit der Paste bestreichen. Dabei an den Rändern jeweils etwas Platz lassen, damit die Füllung beim Rollen und Backen nicht hervorquellt. Von der langen Seite her aufrollen und anschließend in eine Kastenform geben.

Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze für etwa 30 Minuten ausbacken. Danach auskühlen lassen oder noch handwarm servieren.

Variante:
Für die Füllung können auch Oliven, getrocknete Tomaten, Auberginen, Artischocken, Paprika, Sardellen, geriebener Käse, Schinken, frischer Basilikum etc. verwendet werden. Gerade Focaccia kann da sehr vielseitig modifiziert werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Anmerkung:
In den Weinbergen meines Freundes Richard, in den italienischen Marken, wächst die Nepetella, die kleinblütige Bergminze (Clinopodium nepeta, Calamintha nepeta (L.) Savi), zwischen den Weinreben. Eine wunderschöne kleine Pflanze mit zierlichen Blüten. Sie verströmt Oregano-Noten und Anklänge an Minze, Salbei und Bohnenkraut. Der Geschmack erinnert stark an die arabische Za‘atar-Kräutermischung. Die kleinen Blüten schmecken mild und eignen sich als Garnitur im Salat oder auf Frischkäse. Nepeta eignet sich auch um die oben beschriebene gerollte Focaccia oder andere Kräuterbrote herzustellen.

Die Nepeta wird von den Bienen geliebt, da sie vom Sommer bis in den Herbst hinein blüht und eine verlässliche Quelle für Nektar und Pollen darstellt.

In den Marken wird Frischkäse mit Nepeta vermischt und zu Brot gereicht. In der Toskana wird Nepeta zu Pilzgerichten, insbesondere Steinpilzen, gereicht. In Latium wird Nepeta für die Zubereitung von Artischocken nach römischer Art verwendet. Wenn man sie mit der Artischocke mit kocht, mildert sie deren Bitterstoffe und eröffnet die Option, ein Glas Wein zur Artischocke zu genießen, ohne dass sich der gefürchtete metallische Geschmack einstellt.

Viele mögen Nepeta gerne in einfachen Nudelgerichten oder, mit Olivenöl und Zitronensaft, im Salatdressing. Auch zu gegrilltem Fleisch und Meeresfrüchte passt Bergminze sehr gut. In der Region Irpinia in Kampanien wird Nepeta unter dem Namen „Zenzifero“ mit Ricotta kombiniert, um damit Ravioli und Omeletts zu füllen.

Amaro Nepèta aus Sizilien

Die Italiener sind begnadete Hersteller von Bitterlikören. Der Amaro Nepèta aus Sizilien wird auf der Basis der Limone di Siracusa gemacht. Im Geschmacklich dominiert die wilde Minze Nepèta und auch andere wilde Kräuter

In Italien finden sich auch einige Käse die mit Nepeta aromatisiert werden. So z.B. den „Toma alla nepetella a caglio vegetale“ der aus Kuh- und Ziegenmilch in Sizilien hergestellt wird und mit pflanzlichem Lab dickgelegt wird. Sein charakteristisches Merkmal ist der zarte und angenehme Duft nach balsamischer Minze.
Weiterhin gibt es noch den „Toma alla nepitella„, ein hausgemachter Bergkäse aus Ziegenrohmilch, Nepitella, dickgelegt mit Ziegenlab.